Jugend- und Gemeindetag 2022/Herbstmelodien

Rückblick zum Jugend- und Gemeindetag vergangenen Sonntag. Mit strahlendem Sonnenschein startete in diesem Jahr der Familiengottesdienst in der gut besuchten Zehntscheuer. Heinz Spindler, der uns auch in der Hoffnungsfest-Woche begleitet hatte, führte uns durch den Gottesdient zum Thema Mut und unsere Lebenskämpfe. Auch wenn wir uns in unserem Leben von Sorgen, Problemen und Ängsten umzingelt fühlen oder es auch sind, so dürfen wir wissen, dass wir von Gott umgeben sind und er uns hält und mit uns durchgeht. Unser großartiges Musikteam gestaltete den Gottesdienst mit und begleitete auch die vielen Jungscharkids bei ihrem Auftritt. Alle MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendarbeit wurden von Pfarrer Greiner für ein weiteres Jahr für ihr wichtiges Tun mit Gottes Segen ausgerüstet. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es dann leckeres Essen,

welches mit großem Aufwand von vielen Mitarbeitern vorbereitet wurde. Bei allerbestem Wetter konnte man sich im Hof der Zehntscheuer aktiv mit Torwandschiessen, Origami basteln, am Crêpe-Stand, Kekshäusle basteln, Kistenstapel und Tretschlepper-Rennen die Zeit vertreiben. Um 14.30 Uhr eröffnete unser Posaunenchor klangvoll das Nachmittagsprogramm auf der Bühne. Die Jungschar „Wilde 13“ haben ein actionreiches Spiel für alle Alterklassen unserer CVJM Arbeit vorbereitet. Die Kids konnten mit der Zeltlager-Bildershow ihren Eltern einen Einblick in unser Zeltlager gewähren. Eine super Tanzeinlage brachten mit ihrem Auftritt die Mädels der Kindertanzgruppe „Königskinder“ und ganz neu auch die Tanzgruppe „move and P.U.S.H.“ Die Infotafel mit Neuigkeiten von Hanna Hiller und ihrer Missionsarbeit in Bulgarien gab uns einen Einblick in ihre wichtige Arbeit und ein Abschlussimpuls von Pfarrer Greiner rundete den Jugend -und Gemeindetag ab. Wie jedes Jahr ging auch 2022 der Erlös des Jugend- und Gemeindetages an die Kindermissionsarbeit von Hanna Hiller.
Es war wieder ein toller Tag, an dem wir eine wunderbare Gemeinschaft haben durften und gute Gespräche hatten. Gerne nehmen wir auch eure Rückmeldungen (Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge) für das nächste Jahr entgegen! Wir bedanken uns von Herzen bei unserem Gott für unsere tolle Vereinsarbeit, sowie bei allen Helferinnen und Helfern und bei allen Kuchen-, Geld-, und Sachspendern, die in irgendeiner Art und Weise zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben! Ohne eure Unterstützung und Bereitschaft, eure Planungen, eure Ideen und eure Zeit wäre ein solcher Tag nicht möglich!


GÄUBOTE, Oktober 2022

„Großartige Resonanz“

Bondorf: Jugend- und Gemeindetag wird zum „Tüpfelchen auf dem i“ von erfolgreicher Festwoche.

Petra Gieseler

Hochstapelei – jedoch nur mit Bierkisten – war beim Jugend- und Gemeindetag in Bondorf am Sonntag gefragt. GB-Foto: Vecsey
Hochstapelei – jedoch nur mit Bierkisten – war beim Jugend- und Gemeindetag in Bondorf am Sonntag gefragt. GB-Foto: Vecsey

Strahlend blauer Himmel. Die weiße CVJM-Fahne weht weithin sichtbar im Wind. Befestigt ist sie an der Hubarbeitsbühne des P 300 KS, deren Arbeitshöhe bis zu 30 Metern reicht. An ihr sind an diesem Sonntag zweckentfremdet Kletterseile befestigt. Wer es sich zutraut, 15 leere Bierkisten in die Höhe zu stapeln und dabei selbst von Kiste zu Kiste zu klettern, wird mit Tragegurten am Körper und Karabinerhaken bestens gesichert. Unter kompetenter Aufsicht von zwei Helfern versteht sich.

Die 12-jährige Nadja aus Bondorf beweist Mut. Nach erstem Zögern schafft sie es, 13 Kisten aufeinanderzustapeln. Dann ein Tritt gegen den Turm und laut polternd schlagen die Bierkisten auf dem Boden auf. Eine glückliche und stolze Nadja hängt noch in der Luft, wird von Jörg Keck, dem kommissarischen Vorstand des CVJM, behutsam wieder abgelassen und landet unbeschadet auf beiden Beinen. Das Lachen, die Freude in ihrem Gesicht, sprechen Bände.

Bei Vorbereitungen bestens
aufeinander eingespielt

„Wir hatten in der Vergangenheit den Jugend- und Gemeindetag stets im Team organisiert. In diesem Jahr fanden die CVJM-Aktivitäten, speziell die heutige Veranstaltung, unter neuer Leitung statt“, so der amtierende zweite Vorsitzende. Die Erfahrungen der letzten Jahre wurden durch neue Impulse ergänzt. Bestens aufeinander eingespielt verliefen die Vorbereitungen. In dieser Form, mit der einwöchigen Veranstaltungsreihe „Hoffnungsfest!“, sei dies jedoch eine Premiere gewesen. Alle Vortragsabende in der Zehntscheuer waren sehr gut besucht.

In diesem Jahr mussten keine coronabedingten Auflagen erfüllt werden. „Es ist wichtig, dass wir einen solchen Treffpunkt haben, wo wir zusammenkommen und zeigen können, was der CVJM so macht. Wir wollen in der Gemeinde sichtbar sein“, erklärt Jörg Keck. Die Präsentationen der einzelnen Gruppen, die am Nachmittag in der Zehntscheuer gezeigt werden, bieten auch die Möglichkeit, die Mitglieder nach ihrer Arbeit und den Aufgaben zu befragen. „Die Eltern sollen wissen, was wir so tun“, fügt Keck hinzu.

Die Schlange an der Essensausgabe in der Zehntscheuer ist lang. Vorbereitet wurden 250 komplette Essen mit gemischtem Braten, Spätzle und Soße. Hinzu kommen die Beilagen wie Salat und Pommes. Am Nachmittag wird die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen fortgesetzt. Viele Gäste genießen den sonntäglichen Mittagstisch im Freien. So haben Eltern auch ihre Kinder im Blick, die sich derweil beim Schlepperrennen und an der Torwand vergnügen.

„Wir haben uns riesig gefreut, dass das Fest, ebenso wie die ’Herbstmelodien’ am gestrigen Abend, so gut besucht wurden. Wir mussten immer wieder nachbestuhlen. Eine großartige Resonanz“, freut sich Jörg Keck abschließend.


GÄUBOTE, 11. Oktober 2022

Werke unbekannter Komponisten

Bondorf: Viel Applaus bei den traditionellen „Herbstmelodien“ für die Ehepaare Rabel und Fischer. Das begeisterte Publikum erhält sogar eine Zugabe.

Petra Gieseler

Spielten Werke unbekannter Komponisten (von links): Katharina und Uwe Rabel mit Dietrich Fischer. GB-Foto: Vecsey
Spielten Werke unbekannter Komponisten (von links): Katharina und Uwe Rabel mit Dietrich Fischer. GB-Foto: Vecsey

Wenn Regine und Dietrich Fischer zu den Herbstmelodien einladen, ist der Zehntscheuer seit jeher ein großes – und großartiges – Publikum beschieden. Für Kenner und Genießer klassischer Musik unterschiedlicher Couleur ist es stets ein Fest, das Bondorfer Ehepaar mit honorigen Musikerkollegen zu erleben. So auch an diesem Abend. „Es musiziert sich besonders gut miteinander, wenn man sich mag“, weiß Regine Fischer und stimmte das Publikum so auf den Konzertabend ein. Insgesamt neun Stücke hatten die beiden Ehepaare ausgewählt. Im Mittelpunkt standen Werke unbekannter Komponisten.

Die Formation Flügel, Violine, Flöte und Gitarre ist den Gästen aus früheren Konzerten bekannt. Die Flötistin Katharina Rabel enthusiasmierte, mit ihrem Gatten Uwe Rabel an der Gitarre, bereits bei früheren Auftritten mit dem Ehepaar Fischer das Publikum. Heiter und beschwingt gerät der Beginn des Stückes, dem Terzett op. 32 für Querflöte, Viola und Gitarre, führte die sodann dominierende Querflöte das Werk Johann Kaspar Mertz (1806 bis 1856) dem Ende zu. Geprägt durch spanische Einflüsse, Flamenco-Spirit erkennen lassend, die Paraboles für Querflöte und Gitarre von Jaques Ibert (1890 bis 1962). Dem, gefühlt, offenen Ende des Moderato, ließ das Allegro Moderato Feuer und Leidenschaft, Sehnsucht und Schmerz zum Fließenden, sich steigernden Finale erkennen.

Ganz besondere Aura
umgibt das Ehepaar

Regine und Dietrich Fischer umgibt eine ganz besondere Aura. Ausgesprochen harmonisch, verschmolzen mit der Musik, transportiert das Paar einmal mehr, was es im buchstäblichen Sinne heißt, „aufeinander eingespielt“ zu sein. Mit diesem blinden Vertrauen in-, und dem Wissen umeinander, verwandelt sich Musik in Gefühl, in Wahrnehmungen des tiefsten Inneren, um Raum zu geben und zuzulassen, was Raum braucht. Die Hände der Pianistin scheinen über den Tasten zu schweben, drücken im nächsten Augenblick mit Kraft aus, was auszudrücken gewollt ist. Die symbiotische Verbindung Dietrich Fischers zur Violine ist ein Selbstverständnis. „Ich hoffe, Sie hören mich. Es ist ein kleines Risiko, das wir jetzt eingehen.“ Mit diesen Worten leitete Uwe Rabel Gerald Schwertbergers (1941 bis 2014) Cuatro piezas para dos für Gitarre und Klavier ein. Ausgewogen sind die Klänge der Instrumente im Miteinander. Tango-Elemente bereichern das Stück und sorgen für einen besonderen Hörgenuss.

Jedes Stück und sein Urheber wurden vor dem Spiel von den Künstlern prägnant dargestellt. Eine der wenigen Frauen des Genres ist Mélanie Bonis, eher bekannt unter dem (männlichen) Pseudonym „Mel Bonis“. Nach der 15-minütigen Pause geben sich Querflöte, Violine und Klavier zur Suite ein Stelldichein. Sérénade – Pastorale – Scherzo – launig und „an einen Blick durch eine Gardine in einen sonnigen Garten“, erinnernd, werden die Künstler auch hier mit besonderem Applaus belohnt.

Nach fast zwei Stunden endet der „musikalische Abend zum Aufatmen“, mit dem Stück Tico-Tico no Fubá (Zequinha da Abreu, 1880 bis 1935). Die Paare Fischer/Rabel werden mit Präsenten, überreicht durch Wiebke Kußmaul vom CVJM verabschiedet. Mit dem Spendenerlös wird die Arbeit von Hanna Hiller in Bulgarien unterstützt.