Jugend- und Gemeindetag 2017

Auch der diesjährige Jugend- und Gemeindetag startete um 10 Uhr mit einem Familiengottesdienst in der Zehntscheuer. In der Predigt von Johannes Büchle, CVJM Landesreferent, ging es um die Freiheit, die uns Gott durch seinen Sohn Jesus schenken möchte. Johannes zeigte uns durch viele Beispiele auf, wie man Freiheit für sich definieren könnte. Dass jedoch letzten Endes keines dieser Beispiele uns wirklich frei macht- wir ja doch in einem gewissen geregelten Leben verankert sind, erklärte er verständlich. Es gibt nur einen, dJungscharkids beim Singener uns befreit und uns all das Schwere, Erdrückende von uns nimmt – all das ermöglicht uns Gott durch seinen Sohn! Wir sind von ihm geliebt, mit allem wie wir sind!
Die Band „Wake Up“ gestaltete den Gottesdienst super musikalisch mit, die Jungscharkinder sangen das Lied „Sei ein lebend`ger Fisch“ und die Mitarbeiter/innen der Kinder- und Jugendarbeit wurden für ein weiteres Jahr für ihr Tun gesegnet. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es dann verschiedene Neuerungen beim Mittagessen: das Mampfgässle. Mit einem Wertmärkle konnte man sich an verschieden Stationen bereichern. Viele motivierte Mitarbeiter haben sich die Mühe gemacht, das Essen in einer Art Streetfood zu gestalten. Anhand von verschiedenen Ständen, Paletten oder der Auto-Ausgabe wurde eine lockere Atmosphäre geschaffen. Mit gemischtem Braten, Pommes, Spätzle und  Salattellern wurde das Traditionelle abgedeckt. Zusätzlich konnte man es sich bei verschiedenen Suppen, Fleisch-oder Gemüsespießen, wilden Kartoffeln mit KnofiDip, Cocktails oder den Striebele (einem badischen Hefenachtisch) gut gehen lassen.Auch bei der vielfältigen Kuchenauswahl war für jeden etwas dabei.
Für die Kinder gab es dann im Hof der Zehntscheuer die Möglichkeit auf einem riesigen Kletterberg zu toben, in der Kiste auf Rollen zu rutschen, einen Parcours mit Bobbycars und Kinderschminken. Für die musikalischen Freunde gab es die Möglichkeit, sich an den verschieden Instrumenten des Posaunenchores zu probieren und testen und sich evtl. als Nachwuchsbläser werben zu lassen. Um 14.30 Uhr eröffnete dann der Posaunenchor das Nachmittagsprogramm auf der Bühne. Anschließend traten die Jungscharen und sonstige Kreise gegeneinander bei verschiedenen Spielen an, wobei das Publikum kräftig mit abstimmen konnte. Die anschließende Bildershow von Zeltlager und anderen Jungscharaktionen zeigte deutlich, wie viel Spaß Kinder und Mitarbeiter haben und wie wichtig die Arbeit ist, die wir als CVJM tun. Auch die Tanzgruppe „FROG and Dance“ trug mit ihrem Tanz zum Lied „Your love is relentless – Deine Liebe ist grenzenlos“ zum Programm bei. Es wurde sichtbar, dass die Mädels Spaß am Tanzen haben und dies zur Ehre Gottes tun. Beim Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen unseres Vereins wurde deutlich, wie vielfältig unsere Arbeit ist. Der Abschlussimpuls ließ uns spüren,wie es ist, als Gesegntete füreinander da sein zu dürfen. Wie jedes Jahr ging auch 2017 der Erlös des Jugend und Gemeindetages an die Kinder- und Jugendmissionsarbeit von Hanna Hiller in Bulgarien. Es war wieder ein toller Tag, an dem wir eine wunderbare Gemeinschaft haben durften und gute Gespräche hatten. Gerne nehmen wir auch eure Rückmeldungen (Lob ,Kritik und Verbesserungsvorschläge) für das nächste Jahr entgegen! Wir bedanken uns von Herzen bei unserem Gott für unsere tolle Vereinsarbeit, sowie bei allen Helferinnen und Helfern und bei allen Spendern, die in irgendeiner Art und Weise zum Gelingen dieses schönen Tages beigetragen haben! Ohne eure Unterstützung, eure Planungen, eure Ideen und eure Zeit wäre ein solcher Tag nicht möglich. Dankeschön!
 

Berichte aus dem Gäubote vom 09.10.2017
 
09.10.2017

Herbstmelodien für die Missionsarbeit in Bulgarien

Bondorf: Kammermusik der ortsansässigen Familie Fischer erklingt in der Zehntscheuer

Herbstmelodien spielen (von links) Dietrich Fischer, Thomas Dupré, Regine Fischer und Annette Dupré GB-Foto: Vecsey

Die Herbstmelodien als Benefizkonzert in der Bondorfer Zehntscheuer am Vorabend des Jugend- und Gemeindetages des CJVM werden seit 1999 von der ortsansässigen Familie Fischer mit Freunden gestaltet.

Nicola Hollenbach

Längst sind die Herbstmelodien in der Bondorfer Zehntscheuer am Vorabend des Jugend- und Gemeindetages eine liebgewordene Tradition. Auch dieses Jahr wird das Benefizkonzert, dessen Erlös der Missionsarbeit in Bulgarien zugutekommen soll, von Regine und Dietrich Fischer und Freunden bestritten und widmet sich Klavierkammermusik und der Romantik. Als musikalische Partner haben sich die beiden Annette und Thomas Dupré aus Bonn eingeladen. Gefunden haben sich die Musiker aber schon wesentlich früher in Köln, als das spätere Ehepaar Dupré und Regine Fischer vor 32 Jahren ihr Schulmusik-Studium begannen. Thomas Dupré schlug dann doch den beruflichen Weg eines Physikers ein, während seine Frau Annette an einem Gymnasium Mathematik und Musik unterrichtet. Regine Fischer arbeitet als nebenamtliche Kirchenmusikerin und Klavierlehrerein in Bondorf, ihr Mann Dietrich ist diplomierter Informatiker, und alle zusammen sind sie Freunde der Musik, die sie gerne mit ihrem aufgeschlossenen Bondorfer Publikum teilen.

Zum Auftakt des Konzerts erklingen die Sätze „Allegro vivace“ und „Adagio“ aus dem Klavierquartett in c-Moll, Opus 1 von Felix Mendelssohn Bartholdy, der das Werk bereits im zarten Alter von zwölf Jahren komponierte. Ein wenig jugendlich-naiv schwelgerisch, lassen die Stücke aber schon die ganze Genialität ihres Schöpfers erkennen und gewähren Ausblicke auf spätere Kompositionen. Die bereits erstaunliche Versiertheit in der Instrumentierung des jungen Mendelssohn Bartholdy machen Dietrich Fischer auf der Violine, Annette Dupré auf der Viola, Regine Fischer am Cello und Thomas Dupré am Klavier nachvollziehbar. Gerne deutet man die Hinwendung Robert Schumanns in seinen späteren Jahren zur musikalischen Kleinform als Rückzug in die häusliche Idylle während der Unruhe der Dresdener Mai-Aufstände, in deren Zuge auch die „Drei Fantasiestücke“, Opus 73, entstanden, hier in der Originalbesetzung für Klarinette (Thomas Dupré) und Klavier (Regine Fischer) zu hören, obwohl die Stücke auch gerne in der Fassung für Cello, Viola oder Violine gespielt werden. Vierhändig am Klavier gehen Regine Fischer und Thomas Dupré nun „Morgenstimmung“, „Solvejgs Lied“, Anitras Tanz“ und „In der Halle des Bergkönigs“ aus Edvard Griegs „Peer-Gynt-Suiten“, Opus 46 und 55 an. Nach dem Erfolg seiner auf norwegischen Märchen beruhenden Dichtung „Peer Gynt“, plante Henrik Ibsen ein darauf basierendes Schauspiel und bat Grieg um eine Bühnenmusik dazu. Dieser konzipierte zusätzlich vorausschauenderweise, da er an der Akzeptanz außerhalb Norwegens zweifelte, zwei unabhängige Orchestersuiten, die er dann, ganz Pragmatiker, gleich selbst für Klavier zu zwei und vier Händen setzte.

„Romanze“ und „Humoreske“

Ursprünglich als Klaviertrio erdacht, aber vermutlich ob der nicht der Sonatenform entsprechenden Sätze, gab Robert Schumann seinen „Fantasiestücken“, Opus 88 eben diesen Namen und diese erst nach später entstandenen Werken für die Besetzung Violine, Violoncello und Klavier he-
raus. Die „Romanze“ und „Humoreske“ haben die Musiker daraus ausgewählt, die Violine mit Dietrich Fischer, den Cellopart mit seiner Frau Regine und die Klavierstimme mit Thomas Dupré besetzt.

Max Bruch wusste schon zu Lebzeiten, dass sein umfangreiches Schaffen in den Augen des Publikums schon bald auf sein Violinkonzert in g-Moll und wenige andere Werke beschränkt sein würde. Er erkannte die größere Originalität seines Zeitgenossen Johannes Brahms neidlos an und erklärte seine eigene Art zu komponieren mit der Notwendigkeit, für seine Familie und die Ausbildung der Kinder zu sorgen, die ihn zwang, Musik nach Gesichtspunkten der „Absetzbarkeit“ zu schreiben. Dabei allerdings legte er gesteigerten Wert auf Qualität, wovon die drei Stücke aus Opus 83 für Klarinette (Thomas Dupré), Viola (Annette Dupré) und Klavier (Regine Fischer), „Andante“, „Allegro con moto“ und „Nachtgesang“ hörbar Zeugnis ablegen. Wenig Beachtung finden heute noch die Kompositionen von Joachim Raff, die sich im deutschsprachigen Raum zu seinen Lebzeiten großer Beliebtheit erfreuten. Ein wenig im Stil gepflegter Salonmusik kommt seine „Cavatine“, Opus 85, Nr. 3, mit Dietrich Fischer (Violine) und Regine Fischer (Klavier), daher, ohne größere Turbulenzen. Zum Abschluss des Konzerts in der Bondorfer Zehntscheuer setzen sich Annette und Thomas Dupré gemeinsam an den Flügel, um einige Walzer aus Opus 39 von Johannes Brahms zu vier Händen zu spielen. Als Zugabe gibt es dann den dritten mit „Presto“ überschriebenen Satz aus dem Klavierquartett in c-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy.


 
09.10.2017

Gekonnter Mix aus traditionell und modern

Bondorf: Jugend- und Gemeindetag des CVJM hatte einige Neuerungen parat

Toben auf dem Kletterberg: Der CVJM-Gemeindetag stellt auch vor körperliche Herausforderungen GB-Foto: Vecsey

Die Freiheit als Thema im Gottesdienst. Die Freiheit, etwas Neues zu präsentieren, die Freiheit, sich auszuprobieren: Gestern forderte der CVJM Bondorf Menschen aller Altersgruppen in und um die Zehntscheuer herum dazu auf, sich auf Neues einzulassen.

Petra Gieseler

Mit dem Segen des Stuttgarter Landesreferenten des CVJM, Johannes Büchle, endete der Gottesdienst in der Zehntscheuer, den die Band „Wake up“ musikalisch umrahmte. Der Auftritt aller Jungscharkinder mit dem Lied „Sei ein lebend’ger Fisch“, wurde mit Applaus gewürdigt. Noch recht schräge Töne erklangen im Foyer des alten Gemäuers. Doch Matthias Kreutz konnte das nicht schrecken. Mit einer Engelsgeduld erklärte er die Handhabung von Posaune, Trompete und Eufonium, sah genau hin, welches Instrument zu welchem Jugendlichen passen könnte. Galt es doch auch, junge Menschen als Nachwuchs für den Posaunenchor gewinnen zu können. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und die 20 Jungs und Mädchen, die mit großem Interesse und voller Inbrunst Töne produzierten, könnten vielleicht schon bald beim nächsten Konzert mitmachen.

„Dieses Jahr haben wir vieles anders gemacht, als in den Jahren zuvor. Wir haben uns von unseren jungen Mitgliedern inspirieren lassen. So ist auch die Idee zum Streetfood-Angebot entstanden“, erklärte Christian Werner, der Vorsitzende des CVJM. Um die „Exotik“ etwas zu mildern, hatte man sich jedoch für die schwäbisch-verständliche Variante „Mampfgässle“ entschieden. Doch dabei darf ein Stand mit alkoholfreien Cocktails, wie Piña colada und Ipanema nicht vergessen werden. Hier sorgte die 17-jährige Anna für eine fachgerechte Zubereitung. Der Nachmittag stand dann, ganz traditionell, im Zeichen von Kaffee und Kuchen.

Über 250 Gäste konnte der CVJM bereits im ersten Zeitdrittel bis 13 Uhr begrüßen. „Alt“ saß in der Zehntscheuer beim Plausch, „Jung“ tobte sich draußen am Kletterberg mit Hüpfburg, dem Bobby-Car-Rennen und der Kistenrutsche aus. Damit hier alles reibungslos verlaufen konnte, hatten Karl (13) und Kevin (13) ihre Augen fest auf Kisten, Bahn und Passagiere gerichtet. Sie hatten alle Hände voll zu tun, um den „Kleinen“ beim Einsteigen zu helfen und sie mit Schwung auf die etwa sieben Meter lange Rollbahn zu bringen. „Es hat großen Spaß gemacht“, gestand die zehnjährige Heiderose, die ihr Gesicht zuvor beim Kinderschminken in ein glitzerndes Katzenantlitz verwandeln ließ.

Harmonische Töne erklangen am Nachmittag von der Bühne der Zehntscheuer. Der Posaunenchor zeigte, dass sich üben lohnt und bot so einen großartigen Motivationsschub für die potenziellen Nachwuchsmusiker des Vormittags.